Das Hubbelrather Bachtal – Alter Stein, neues Leben.

Durch Bodenerosion hat sich der an sich nur kleine und in seinem Verlauf sehr kurze Bach – er entspringt im Dorf Hubbelrath und mündet schon bald wieder südlich, bei Erkrath in die Düssel – liebevoll von Einheimischen nur die Hubbel genannt, tief in den Lößboden gefressen. Er formte so in Jahrtausenden das Tal, hier Siepe genannt. Jetzt sind die Mydlinghoven umgebenden Hügel mit bis zu 162m die höchsten natürlichen Erhebungen Düsseldorfs. Die Feuchtwiesen mit Röhrichtflächen, das naturnahe Bachufer und der Buchen-Eichenwald bieten zahlreichen seltenen Tieren und Pflanzen ihren Lebensraum. 1994 wurden in einem Entwicklungs- und Pflegeplan Pflanzen und Tiere gezählt, um sie zu inventarisieren. Dabei kam man allein auf 317 verschieden Pflanzen. Auch viele verschiedene Vogelarten konnten gesichtet werden, darunter Eisvögel. Diese fliegenden Edelsteine finden in den Steilwänden des Bachufers oder den Über- bleibseln der kleinen Steinbrüche aus Flinzschiefer ihre Bruthöhlen. Der Schwarzspecht baut seine Höhlen in den hohen Baumstämmen. Dessen verlassene Baumhöhlen können dann wieder von Hohltaube, Raufußkauz und Fledermäusen genutzt werden. Natürlich gibt es auch zahlreiche Amphibien und Insekten zu entdecken. Für unsere Kinder ist es eine ganz besonders große Chance, in einer Gegend aufzuwachsen, wo sie Wald, Wiesen, Bach, Pflanzen und Tiere hautnah und mit allen Sinnen erfahren und lieben lernen können, die besonders klangvolle Namen haben, wie das gelbe Mädesüß, die Sumpfdotterblume, gelbe Schwertlilie, Sommerdost, Weidenröschen oder Blutweiderich. Es lohnt sich auf eine Entdeckungsreise im Bachtal zu gehen und her- auszufinden wie genau diese Pflanzen aussehen. Auch von einigen der 55 Vogelarten, die es hier geben soll, hört man eher wenig. Goldammer, Bluthänfling, Feldschwirl oder Wespenbussard, sie alle kann man mitunter auf dem Gut entdecken.

Natur im Hubbelrather Bachtal